Château Haut-Brion 2010, AOP Pessac-Léognan 1er Grand Cru Classé
Der Wein:
Château Haut-Brion 2010, AOP Pessac-Léognan 1er Grand Cru Classé
Das besondere an den Weinen von Château Haut-Brion ist die Variabilität in der Zusammensetzung des Cuvees sowohl beim Erstwein, Château Haut-Brion, als auch beim Zweitwein, Le Clarence de Haut-Brion. Anders als bei vielen Weingütern dieser Region muss der Cabernet Sauvignon nicht zwingend die Hauptrolle einnehmen.
Der Jahrgang 2010 war nach Angaben des Weinguts der trockenste Jahrgang seit 1949, was zu einer Konzentration in den einzelnen Beeren und letztendlich auch in dem daraus gewonnenen Wein führt. Positiv auf die Entwicklung der Beeren wirkten die eher kühlen Nächte. Auch die Oechslegrad bzw. der Zuckergehalt war ausgesprochen hoch. Beim Verkosten kann man diese Konzentrationen schon in der extrem dunklen Farbe erahnen.
Die Cuvée des Jahrgangs 2010 besteht aus:
- 23 % Merlot
- 57 % Cabernet Sauvignon
- 20 % Cabernet Franc
Beim Betrachten zeigen sich violette Reflexe im dem rubinroten Château Haut-Brion 2010. Mit ein bisschen schwenken und etwas Luftzufuhr gibt der Wein seine Zurückhaltung auf und zeigt rote Beeren gepaart mit Holzaromatik. Der Wein wandelt sich Stück für Stück weiter und zeigt seine Herkunft. Kakaopulver, Zigarre und Kaffee-Röstaromen gesellen sich dazu. Der Wein hat Strikt und einen starken Körper. Die Tannine tragen dazu bei, wirken dabei aber dennoch glatt und seidig. Eine schöne Frische schwingt mit und lässt den Wein lange nachhallen.
Das Weingut:
Château Haut-Brion
Das Château Haut-Brion gilt als das älteste Weingut in Pessac (Appellation: Pessac-Leognan, Region: Graves) und blickt auf eine ruhmreiche Vergangenheit und zahlreiche bekannte Vorbesitzer zurück. Einer davon war beispielsweise der geschichtlich bedeutende und äußerst bekannte Außenminister Napoleons, Fürst Talleyrand. Das Weingut ist eines der fünf Premier Crus im Bordeaux.
In 1935 wurde das Château Haut-Brion dann schlussendlich von Clarence Dillon, dem unter US-Präsident John F. Kennedy amtierenden Außenminister, erworben. Seit diesem Kauf ist das Weingut im Besitz der Familie geblieben und wird nun durch Prinz Robert de Luxembourg bereits in der vierten Generation geführt. Dieser wollte ursprünglich eigentlich einmal Künstler werden und schrieb sogar in jungen Jahren einmal Drehbücher für Hollywood Filme, die jedoch niemals in Produktion gingen.
Neben dem Château Haut-Brion besitzt die Familie weitere namhafte Weingüter in Bordeaux wie beispielsweise das direkt gegenüberliegende Château La Mission Haut-Brion. Außerdem gehört noch das Château Saville Haut-Brion, das Château La Tour Haut-Brion und das Château Quintus (ehemals Château Têrtre Daugay unter Einbezug des Château L’Arrosée), die alle unter der Dachfirma Clarence Dillon Wines beheimatet sind.
Das Terroir des Château Haut-Brion ist, wie oftmals in dieser Region üblich, geprägt von Kieseln. Der Untergrund ist mit Ton, Sand und Kalksteinelementen versetzt. Insgesamt erfolgt der Anbau auf 51 Hektar, wovon 3 Hektar für die weißen Rebsorten Sémillon und Sauvignon Blanc reserviert sind. Regionstypisch finden sich bei den roten Rebsorten Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Petit Verdot.
Die Lese findet stets in Handarbeit statt. Die Gärung erfolgt temperaturgesteuert. Im Anschluss werden die besten Elemente für den Erstwein (Château Haut Brion) ausgewählt und in neuen Holzfässern für 20 bis 24 Monate ausgebaut. Zusätzlich gibt es für noch einen Zweitwein in rot (Le Clarence de Haut-Brion) und in weiß (Le Clarté de Haut-Brion).